Christian Fries überzeugt und verblüfft mit seinem Büchner-Solo (...)
(Gießener Allgemeine)

1778 verbringt der exzentrische Schriftsteller Jakob Lenz, der zum Freundeskreis Goethes gehört, drei Wochen in den Vogesen, im Hause des Pfarrers Oberlin. Lenz, 27 Jahre alt, Autor einiger bis heute bekannter Dramen („Der Hofmeister“, „Die Soldaten“), hofft, in der Ruhe des Gebirges zu sich zu finden. Das Gegenteil ist der Fall.
Lenz leidet unter Angstzuständen. Immer wieder entgleitet ihm das Gefühl seiner selbst. Er erliegt religiösen Wahnvorstellungen, glaubt, ein totes Kind zum Leben erwecken zu können. Die soziale Umgebung ist zunehmend überfordert.
Büchner schreibt einen einfühlsamen und zugleich dokumentarisch-präzisen Bericht über Lenz´ Aufenthalt im Hause des Pfarrers. Aufzeichnungen des Pfarrers selbst dienen als Grundlage des Textes, der Fragment geblieben ist.
Christian Fries, Schauspieler, Regisseur, Autor und Musiker, spielt den Lenz ungekürzt. Eine tiefenpsychologische Reise, die bewegt.

Siegen-Premiere: Am 20. Dezember ab 19:30 Uhr. Im Anschluss bieten wir ein Nachgespräch an.

Den 20. ging Lenz durch's Gebirg. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Täler hinunter graues Gestein, grüne Flächen, Felsen und Tannen. Es war naßkalt, das Wasser rieselte die Felsen hinunter und sprang über den Weg. Die Äste der Tannen hingen schwer herab in die feuchte Luft. Am Himmel zogen graue Wolken, aber Alles so dicht, und dann dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch, so träg, so plump.

Christian Fries
Schauspieler, Regisseur, Autor, Musiker

Christian Fries ist als Schauspieler unterwegs mit Büchners „Lenz“ sowie einer Bühnenfassung des Romans „Der Untergeher“ von Thomas Bernhard. Aktuell sind zudem folgende Inszenierungen an unterschiedlichen Theatern von ihm zu sehen:

  • Proust 3 / 267-435 (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit);
  • Die Verwandlung, v. Franz Kafka (Stadttheater Gießen | Die Bearbeitung ist veröffentlicht im Drei Masken Verlag)
  • König Ubu, v. Alfred Jarry (Stadttheater Gießen)
  • Endspiel, v. Samuel Beckett (Bruchwerk Theater)

Zudem ist Christian Fries auch als Autor und Musiker tätig:

  • „Vater gibt seinen Weinhandel auf“ (Münster 2010)
  • 2010 Einladung zum renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb;
  • 2015 Autorenstipendium des Hessischen Literaturrats.
  • Christian Fries komponiert Musik für Klavier, Gitarre und präparierte Instrumente und spielt zur Zeit „Das Wohltemperierte Klavier“ von J.S.Bach ein.

Christian Fries lebt in Münster.
www.christianfries.info

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